Leserbrief
Den Neubau einer Kindertagesstätte ausgerechnet ganz dicht auf eine Kreuzung zu setzen bezeichnet eine engagierte Leserin als Schildbürgerstreich – und hat einige Argumente dafür:

Ein „Schildbürgerstreich“ ist eine Handlung, die ihren eigentlichen Zweck in törichter Weise verfehlt.
So auch die Schenkung eines neuen Kindergartens, die doch keine Schenkung ist, da die Stadt Freiburg finanziell auch tief in die Tasche greifen muss (siehe Artikel BZ vom 3.2.2018)
Der Lorettoschule, die großes Interesse an dem denkmalgeschützten Bahnwärterhäuschen-Areal hat, wollte die Stadt Freiburg nicht helfen, obwohl die Geburtenzahl steigend ist, es immer mehr Schüler geben wird, das Betreuungsangebot immer mehr ausgeweitet werden soll und der Platz des Schulgeländes schon seit langem nicht ausreicht. Trotzdem will die Stadt Freiburg die Tartanbahn auf dem Schulgelände verlegen, um Platz zu schaffen, für die neue Kita.
Auch der angrenzende Goethespielplatz kann die Fülle an Kindern, Eltern und Kita-Gruppen der umliegenden Kitas an normalen Tagen kaum aufnehmen. Trotzdem möchte die Stadt Freiburg die Spielgeräte, die heiß begehrt sind, abbauen lassen und diesen Platz für die neue Kita nutzen.
Mit dem Verkehrskonzept der Lorettostraße sind weder die Anwohner noch die angrenzenden Schulen und Kindergärten einverstanden. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen, wenn Autos auf dem Gehweg parken, Eltern ihre
Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und dadurch Kinder auf dem Gehweg gefährdet werden oder Mütter mit dem Kinderwagen keinen Platz mehr auf dem Gehweg haben und auf die „Autobahn durch die Wiehre“ = Lorettostraße ausweichen müssen.
Und jetzt soll in diesem Areal noch zusätzlich eine Kita für 30 Kinder gebaut werden?
Wo parken diese 30 Eltern, die morgens ihre Kinder in die Kita bringen?
Hat der Bücherbus am Mittwoch dann überhaupt noch einen Stellplatz?
Wie kommen die Günterstalkinder zur Lorettoschule, denn der Schulbus hält genau vor dem Goethespielplatz?
Wie kommen die Kinder der Wiehre zur Lorettoschule, wenn zuerst eine Großbaustelle den Gehweg lahmlegt und anschließend die abgestellten Autos der Kita-Eltern? Auch diese Eltern werden, wie wir es täglich an der Kita in der Schwimmbadstraße sehen, ihre Kinder nicht wie gewünscht mit dem Fahrrad zur Kita bringen.
Wie viele Bauwägen zur Ganztagesbetreuung sollen noch auf dem Lorettoschulhof aufgestellt werden, da das Schulgebäude die Masse an Schülern nicht mehr kompensieren kann?
Und jetzt sollen wir Bürger uns noch für dieses „Geschenk“ bedanken?
Nein danke, wir Wiehremer sind nicht dumm und erkennen einen „Schildbürgerstreich“ der Stadtverwaltung.
Stefanie Etzold
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