Bürgerverein quo vadis?
Rückblick und ungeklärter Ausblick in die Zukunft
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Es wurde viel bewegt, und das vielzitierte Glas ist eher halb voll als halb leer. Das war die klare Arbeitsbilanz auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre. Etwa 50 der rund 580 Mitglieder nahmen an der diesjährigen Mitgliedersammlung des Vereins teil. Im Zentrum der Versammlung stand der Rechenschaftsbericht des scheidenden Vorstandes.

Zentrale Themen Bauen und Verkehr
Erneut wurde deutlich, dass die Themenbereiche „Bauen“ und „Verkehr“ die zentralen Schwerpunkte der Vereins-tätigkeit waren. Die Stadtentwicklung und die zum Teil erhebliche Zunahme an Bauprojekten haben den Vorstand, aber auch viele Mitglieder und Bürger, in den vergangenen Monaten beschäftigt. Mit Sorge blicken nicht wenige auf die mögliche Entwicklung an der Basler Straße 2 (Behördengebäude siehe gesonderten Bericht in dieser Ausgabe).
Vorstand Ludwig von Hamm berichtete ausführlich über die Mitarbeit des Bürgervereins bei der Erstellung des Perspektivplans. Dieser soll die Matrix für die künftige städtebauliche Entwicklung Freiburgs bilden. Auch wenn im Detail sicherlich Fragen offen blieben, so fällt der Perspektivplan für die Weiterentwicklung der Wiehre grundsätzlich positiv aus. Als sehr begrüßenswert beurteilte auch der Vorstandsvorsitzende Justus Kampp die eindeutige Haltung der Stadtverwaltung in Sachen „Wonnhalde“. Auf eine Anfrage der Fraktionsgemeinschaft Junges Freiburg hatte die Stadt detailliert jeglichen Überlegungen bezüglich einer Bebaubarkeit der Wonnhalde eine klare und begründete Absage erteilt.
Basler Straße versus Lorettostraße ist keine Lösung
Heftig in der Kritik bleibt die Verkehrssituation in der gesamten Wiehre. Bemängelt wurde weiterhin das fehlende Verkehrskonzept. Brennpunkt bleibt aber die Situation in der Basler Straße sowie in der Lorettostraße. Letztere befindet sich in einem Zustand der andauernden Überlastung. Der Autoverkehr in der Lorettostraße hat dermaßen zugenommen, dass die Belastungen für die Anwohner nicht mehr hinnehmbar sind. Verschärft wird die Situation durch den ruhenden Verkehr. Parkende Autos in der Lorettostraße machen ein sicheres Durchkommen für Fußgänger schwierig. „Die Situation auch für die vielen Schul- und Kindergartenkinder ist unerträglich“, wurde es auf den Punkt gebracht. Es gehe nicht an, die Verkehrsberuhigung in der einen Straße gegen den Verkehrskollaps in der anderen auszutauschen. Der Vorstand machte deutlich, dass die Problematik „Dauerthema“ sei und bleibe.
Mit Sorge berichtete auch das scheidende und für Verkehr zuständige Vorstandsmitglied Frieder Konold von der durchweg schlechten Situation für Fußgänger, sowie für Radfahrer an verschiedenen Stellen..
Flüchtlingsarbeit – Bürgerverein engagiert sich
Der Bürgerverein engagiert sich über einen extra gebildeten Arbeitskreis in der Flüchtlingsarbeit. Der Verein wird sich bei der Betreuung der Flüchtlinge beteiligen, welche in der neuen Unterkunft in der Merzhauser Straße untergebracht werden. Federführend ist hier Peter Davison. Bereits rund 50 Helferinnen und Helfer haben sich für die unterschiedlichsten Tätigkeiten und Projekte gemeldet. Der Aufruf des Bürgervereins: Wer helfen kann und will, möge sich bitte bei uns melden.
Wiehre Journal auf Wachstumskurs
Der Bürgerverein hat sehr viel Arbeit in den Auf- und Ausbau des Wiehre Journals investiert. Die Zahl der Ausgaben wurde auf fünf pro Jahr erhöht, die Auflage auf nunmehr 9.000 Stück gesteigert. Der Bürgerverein freut sich über die positive Resonanz auf das Journal. Ziel ist und bleibt, mit dem Journal ein Medium von der Bürgerschaft für die Bürgerschaft mit hoher Glaubwürdigkeit anbieten zu können.
Viele Mitglieder – zu wenig Geld
Die Schatzmeisterin des Vereins Monika Lang Dahlke präsentierte erneut einen Jahresabschluss mit einigen roten Zahlen. Das Tief konnte bisher aus Rücklagen des Vereins gedeckt werden. Allerdings wird deutlich, dass die Arbeit des Bürgervereins – insbesondere die Kosten für Porto und Kommunikation – mit den laufenden Einnahmen aus Mitgliederbeiträgen und Zuschüssen der Stadt nicht voll gegenfinanziert werden können. Die Mitglieder haben daher angeregt, über die Erhöhung der Beiträge auf der kommenden Mitgliederversammlung abzustimmen. Der Vorstand wird diese Idee diskutieren. Eine moderate Erhöhung, die allein eine Kostendeckung im Blick hat, wird rechtzeitig vom Vorstand kommuniziert werden.
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Vorstand bleibt kommissarisch im Amt
Obwohl die turnusgemäßen Vorstandswahlen anstanden, konnte auf der diesjährigen Mitgliederversammlung kein vollzähliger neuer Vorstand bestimmt werden. Mit Nicola Pierrard und Frieder Konold wollen zwei Vorstände aus dem Vorstand ausscheiden. Der bisher amtierende 1. Vorsitzende Justus Kampp möchte dieses Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr weiterführen. Da eine Neubesetzung der vakanten Posten nur teilweise gelang, bleibt der Vorstand zunächst kommissarisch im Amt. Es ist nunmehr angedacht, für das Spätjahr 2016 eine erneute Mitgliederversammlung einzuberufen.
Justus Kampp