In der Halle des Neuen Wiehrebahnhofs stellten am 21. Mai 2025 zahlreiche Engagierte der „Kleineschholz-SyndikatsHäuser“ das Konzept von drei Wohnprojekten vor. Sie möchten Raum schaffen für solidarisches und soziales Wohnen und Leben, generationsübergreifend und vielfältig. Es sind insgesamt ca. 65 Wohnungen geplant, für etwa 160 Menschen.

Die „Elinor-Ostrom-Siedlungsinitiative“ (E.O.S. Haus 1) möchte bezahlbaren und selbstorganisierten Wohnraum umsetzen. Die Hälfte der Wohnungen wird für Gruppen bereitgestellt, die auf dem Wohnungsmarkt kaum oder gar keine Chancen haben, z.B. Familien mit Fluchterfahrung oder Frauen in Not. Geplant sind 31 Wohnungen für ungefähr 80 Personen. Im Erdgeschoss sollen gemeinnützige Räume mit einer Gastroküche sowie Werkstätten entstehen.

Das Projekt „Velohaven“ möchte Wohnraum für eine Azubi-WG, Werkstatt und eine Wohnung für eine wohnungslose Frau in Kooperation mit FreiRaum und der Diakonie Freiburg ermöglichen. Wohnraum für mehrere Generationen, für unterschiedliche Lebensentwürfe sowie Wohnungstausch sind Kernpunkte des sozialnachhaltigen Konzepts. Das Gebäude soll mit Holz gebaut und über PV-Anlagen mit Strom versorgt werden. Wie der Name schon sagt, sollen die Fahrradmobilität und Grünflächen im Fokus stehen. Entstehen sollen 16 Wohneinheiten für ca. 60 Personen.

Das „Birnbaum Freiburg“-Projekt, das von 13 Personen im Alter von 59–74 Jahren getragen wird, hat eine Hausgemeinschaft zum Ziel, in der gegenseitige Unterstützung und Engagement ein selbstbestimmtes und zuversichtliches Leben im Alter ermöglichen. Geplant sind 17 altersgerechte Wohnungen.

Welches Gesamtkonzept trägt die Syndikatshäuser? Einzelpersonen, Hausvereine und Gruppen bilden den „Mietshäuser-Syndikat-Verein“. Dieser ist alleiniger Gesellschafter der „Mietshäuser-Syndikat GmbH“, die wiederum Gesellschafterin der „Haus GmbH“ mit Vetorecht bei Hausverkauf, Satzungsänderungen und Ergebnisverwendung ist.

Wie sieht die Finanzierung konkret am Freiburger Projekt aus? Das Gelände der ehemaligen Kleingartenanlage gehörte der Bundesanstalt für Immobilien-Aufgaben (BImA). Die BImA verkaufte das Gelände an die Stadt Freiburg zum Marktpreis, diese wiederum verkauft die jeweiligen drei Grundstücke ebenfalls zum Marktpreis an die oben genannten Initiativen der „Kleineschholz-SyndikatsHäuser“. Der Kauf der Grundstücke und die Erstellung der drei Wohngebäude erfordert vom kleinsten Projekt 6,6 Mio. € und vom größten ca. 18 Mio. €. Davon sollen 30 % über Direktkredite, die die drei Initiativen sammeln und einbringen müssen, 35 % über Fördermittel Mietwohnungsbau und 35 % über Geschäftsbanken sowie die KfW finanziert werden.

Weitere Informationen unter:

www.syndikat.org

Claus Ramsperger / Dr. Gabriele Denz-Seibert