Carsharing auf dem Vormarsch in der Wiehre
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Das Prinzip des Carsharing (CS) ist, ein Kraftfahrzeug nur zu nutzen, statt es zu besitzen. Die meisten privaten Pkw haben im Allgemeinen eine Standzeit von 95 Prozent! Das heißt, sie stehen überwiegend in einer Garage, auf einem Stellplatz oder – besonders in der Wiehre – zumindest mit der halben Wagenbreite auf einem Gehweg. Ein Teil der Fahrzeugflotte hat zusätzlich noch das zweifelhafte „Glück“, zu den Verkehrs-Stoßzeiten im Stau auf einer der vielbefahrenen Wiehremer Durchgangsstraßen zu stehen.

In letzter Zeit sieht man häufiger in den Wiehremer Straßen Autos mit der Aufschrift „Stadtmobil“ oder „Grüne Flotte“. Wenn sie nicht gerade an einem vorbeifahren, kann man sie auf bestimmten Stellplätzen sehen. Zunehmend auch auf Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum. Die Stadt hat dies durch eine entsprechende Änderung des Bebauungsplans an diesen Stellen ermöglicht. So sind inzwischen einige der insgesamt 50 für die zukünftige CS-Nutzung vorgesehenen Stellplätze in der Unter- und Mittelwiehre an die CS-Anbieter „Grüne Flotte“ und „Stadtmobil Carsharing Südbaden“ vermietet. Die beiden Unternehmen haben gegenwärtig Stellplätze für 24 Fahrzeuge verschiedener Typen im Einzugsbereich unseres Bürgervereins zur Verfügung. Die Stellplätze befinden sich an folgenden Standorten: Wiehrebahnhof, Urachstraße/VAG Betriebshof, Johann-von-Weerth-Straße 24, Kronenstraße/Straba-Haltestelle Reiterstraße, Günterstalstraße/Radladen Pedal, Hildastraße 27, Wiesentalstraße/Clara Immerwahr-Straße.
Jedes zusätzliche CS-Fahrzeug kann längerfristig – nach aktuell verfügbaren Studien – zwischen fünf und 12 private PKW ersetzen. Dies, weil bisherige Autobesitzer entweder ihr Fahrzeug (zumindest den Zweitwagen) abschaffen oder schon von vornherein auf die Anschaffung eines eigenen Autos verzichten.
Fazit: Carsharing kann mittel- und langfristig  das Parkproblem in der Wiehre spürbar vermindern. Was CS jedoch nicht kann, ist die Verkehrssituation in der Basler und Lorettostraße positiv beeinflussen. Denn, wer mit dem Auto von A nach B muss, benutzt eben ein Fahrzeug, egal ob es sein eigenes oder ein mit anderen „geteiltes“ Auto ist. Wer innerhalb der Stadt dem Chaos in diesen Straßen ausweichen will, sollte besser auf öffentliche Verkehrsmittel, insbesondere die Straßenbahn umsteigen.
Frieder Konold