Das Gesicht der Wiehre wahren
Im WJ 49 haben wir mit dem Titelbild und dem Leitartikel der Sorge Ausdruck verliehen, dass durch achtlose bauliche Ergänzungen vorwiegend in der Gründerzeit-Altbausub-stanz der Wiehre und darüber hinaus wichtige gestalterische Gesamteindrücke unseres Stadtteils immer mehr bedroht werden. Eine Information durch beide Bürgervereine der Wiehre sollte den Bürgern Gelegenheit geben, ihre Beobachtungen dazu vorzutragen und dazu führen, dass wir gegenüber der Stadt Freiburg die Sorgen in geeigneter Weise ansprechen können. Dabei sollte auch versucht werden, durch Erfahrungen auswärtiger Referenten eine offene Diskussion anzuregen.

Infolge des Interesses des Stadtplanungsamtes Freiburg an diesem Thema ist der seinerzeit ins Auge gefasste Termin am 31.05.2017 leider nicht zu halten gewesen. In der Folgezeit versuchten beide Bürgervereine, einen neuen gemeinsamen Termin zu finden.
Nunmehr ist der neue Termin am 27.02.2018 fixiert. Das Thema ist nach wie vor akut, wenn man die inzwischen eingetretenen Veränderungen Revue passieren lässt: Erwinstr. 15, Silberbachstr. 25, Füstenbergstraße mit Neubauten der Caritas, Maria-Hilf-Bereich, Ecke Tal- und Falkensteinstraße, Familienheim-Baugesuch in der östlichen Quäkerstraße, usw….
Wie wirkt sich dies alles auf die Zusammensetzung der Bewohner aus? Kommen ggf. durch eine Mischnutzung noch mehr Dienstleistungsbetriebe in bisher vorwiegend als Wohngebiete genutzte Quartiere? Können noch funktionierende Altbauten nur hochpreisig auf einen neuen Stand baulicher Qualität saniert werden oder gibt es auch andere Lösungen? Wie lässt sich weiterhin auch preisgünstiger Wohnraum in der Wiehre verwirklichen? Wieso gibt es einen Leerstand an Immobilien, sogar ganzer Häuser ohne erkennbare Gegenmaßnahmen der Kommune, die mit der Erschließung der Grundstücke durch Straßen, Wasser, Energie, Nahverkehr teure städtische Infrastrukturleistungen vorhält?
Zusammen mit dem Stadtplanungsamt wollen wir diskutieren. Frau Friedrich aus dem Stadtplanungsamt Heidelberg wird anwesend sein und aus ihrer Erfahrung berichten. Die Veranstaltung beginnt um 18:30 Uhr in der Aula der Gewerbeschule in der Kirchstraße. Wir freuen uns über eine zahlreiche Teilnahme.
Klaus Füsslin