Foto: Waetzel


Vor einem Jahr war der erste Spatenstich, nun konnte am 8. Juli 2013 die Vollendung des Rohbaus gefeiert werden. „Das Bauwerk hier ist ungewöhnlich und keinem in der Gegend ähnlich“, so lautete der Richtspruch der  Zimmerleute, und es ist in der Tat ein sehr bemerkenswertes Haus, das für 7,5 Millionen Euro am Schlierberg entsteht. Bauherr ist der BLHV, die Interessenvertretung der Landwirte im Südwesten Baden-Württembergs. Für die Gebäudehülle und Innenwände werden überwiegend heimische Hölzer verwendet, Fichte und Weißtanne. Architekt Carl Langenbach von der Werkgruppe Lahr bezeichnete den Bau beim Richtfest als „naturhaft leuchtendes Holzgebilde“, es habe die „Anmut eines Kristallkörpers mit Holzseele“.
Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine Wärmepumpe in einem unterirdischen Wasserlauf machen das Gebäude zum „Null-Energie-Haus“.
Die Mitarbeiter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes sollen zum Ende dieses Jahres von der Friedrichstraße in ihr neues Domizil an der Merzhauserstraße umziehen. Damit entsteht am Schlierberg ein „Grünes Zentrum“ aus Verwaltungs-, Dienstleistungs- und Forschungseinrichtungen für Land- und Forstwirte sowie Winzer. Denn unmittelbar neben dem neuen „Haus der Bauern“ ist der Badische Weinbauverband angesiedelt, weiter südlich das Staatliche Weinbauinstitut mit dem Staatsweingut Freiburg & Blankenhornsberg.
Auch wenn die wenigsten Bürgerinnen und Bürger der Wiehre beruflich Landwirtschaft oder Weinbau betreiben dürften, tut die Konzentration landwirtschaftlicher Kompetenzen ihnen und dem Stadtteil gut. Schließlich profitieren alle von der regionalen Erzeugung gesunder Lebensmittel. Das „Grüne Zentrum“ steht für eine enge und gedeihliche Stadt-Land-Verbindung. Es mahnt aber auch zu einer Erhaltung der verblieben Grünflächen an Schlier- und Lorettoberg bis hinüber zur Wonnhalde: Wiesen, Rebflächen, Wald und Kleingärten. Damit das „Grüne Zentrum“ und die Bürger des Stadtteils die Luft zum Atmen haben, die sie brauchen.
Andreas Waetzel