Ein außergewöhnlich starker Gewitterregen hat es uns am 24. August auch in der Wiehre wieder einmal gezeigt: Auch solches Wetter kann es geben und dabei ist die Skala der Regenintensitäten – wie beim Erdbeben – nach oben offen; es gibt da keine physikalische Grenze.

Aber unsere Wasserableitungssysteme, die Dachrinnen, Fallrohre, Gullys und Kanäle haben alle nur begrenzte Kapazitäten.

Und der Klimawandel, durch den die Luftmassen immer wärmer werden und daher immer mehr Wasser transportieren können, führt dazu, dass Starkregen wie am 24. August immer häufiger vorkommen und unsere Gullys und Kanäle überfordern. Oft sind es die vom Wind auf die Straßen gewehten Blätter, und Zweige, die die Gullys verstopfen, so dass das Regenwasser erst gar nicht einfließen kann.

Wie können die Bürger*innen sich auf solche unvermeidbaren Regenereignisse vorbereiten und ihr Hab und Gut bestmöglich vor Überschwemmung schützen?

Dazu muss man sich vergegenwärtigen, dass das Wasser immer zum tiefsten Punkt fließt. Wenn diese Bereiche tiefer liegen als die umliegenden Straßen, kann es dort gefährlich werden.

Tiefgaragen, Hinterhöfe, Keller, Souterrain-Wohnungen, Lichtschächte und Außentreppen haben oft keine ausreichende Entwässerung, die auch noch funktioniert, wenn der städtische Kanal voll ist und es gleichzeitig heftig auf das eigene Dach regnet. Für eine ausreichende Rückstausicherung braucht es dann nämlich eine elektrische Heberanlage (Pumpe), die das Wasser über einen Hochpunkt fördert, so dass rückstauendes Kanalwasser auch bei Pumpenausfall nicht eindringen kann.

Auf der Homepage der Stadtentwässerung Freiburg finden Sie gut erklärte Hinweise, wie man sich vor Überschwemmungen schützen kann. Manchmal reichen schon die einfachsten Maßnahmen, z. B. eine ausreichend hohe Schwelle am Lichtschacht oder an der außen liegenden Treppe in den Keller. Übrigens sollten wasserempfindliche Gegenstände nicht da lagern, wo Überschwemmungen drohen und wenn doch nicht anders möglich, dann zumindest aufgebockt und nicht auf dem Kellerboden.

Wenn das Unwetter vom 24. August etwas Gutes hatte, dann, dass es uns in vielen Fällen gezeigt hat, wo die Schwachpunkte liegen. Diese sollten vor dem nächsten Starkregen beseitigt sein.

Jürgen Bolder