Die Tür steht offen in der Talstraße 29 in der Wiehre an einem heißen Junitag 2023. Wir vom Bürgerverein werden von der neuen Leiterin des Heinrich-Hansjakob-Hauses (HHH), Frau Stephanie Schwarz, sehr freundlich empfangen. Sie lädt uns zu einem kleinen Rundgang durch das Haus ein. Das Gelächter einer fröhlichen Kaffeerunde von Menschen unterschiedlichen Alters kommt uns aus dem Café entgegen. Dabei wird gespielt, gesungen und gebastelt. Alles wird frei nach den Wünschen der Besucher*innen gestaltet. Man kennt sich, ist vertraut miteinander und dabei immer offen für neue Besucher*innen, die Lust haben auf Kontakt und Beteiligung.

Zum Mittagessen kann man sich zweimal pro Woche, am Dienstag und am Freitag, anmelden; eine Mahlzeit in der Gesellschaft von anderen Senior*innen kostet 6 Euro.

Die Gruppe der Aloha-Freunde trifft sich regelmäßig zu den verschiedensten Aktivitäten wie z.B. Hula Tanz, Spielenachmittagen, kreativer Vielfalt, Sitztanz. Es gibt im Haus eine Kegelbahn und einen Kunstraum, der für verschiedenste künstlerische Projekte genutzt wird.

Die Räume und Flure verströmen den besonderen Charme älterer Häuser, in denen es noch Ecken und halbe Etagen gibt. So kommt man auch zu einer großen Freiterrasse, von der aus man in den Garten des angrenzenden Marienhauses schaut. Es ist ein ruhiger Platz für Treffen, Gespräche und Lesungen, ein schöner Ort zum Verweilen.

Neben diesen offenen Aktivitäten bietet das HHH kostenlose Angebote nach Vereinbarung: Digital- und Smartphone-Beratung, Rechts- und Behörden-Beratung, psycho-soziale Beratung, auch eine offenen Sprechstunde für Sorgen und Fragen im Alter, somit eine Ergänzung zu den Angeboten des städtischen Seniorenbüros.

Hier ein Zitat aus dem Prospekt des HHH: „Das Heinrich-Hansjakob-Haus ist ein Ort der Begegnung und Hilfe für Menschen, die mehr oder weniger Unterstützung im Alter brauchen. Alle Angebote sind kostenfrei oder mit einem kostendeckenden Beitrag im Programm. Wenn Sie sich ein Angebot finanziell nicht leisten können, dann sprechen Sie es gerne an und wir finden eine Lösung. Der Kostenbeitrag soll kein Grund sein, nicht teilnehmen zu können!“

Das HHH versteht sich als Zentrum für ältere Menschen, steht jedoch allen Generationen offen und möchte gerade diese Offenheit in Zukunft durch generationsübergreifende, integrative und inklusive Projekte fördern. Es ist eine Kooperation mit der Musikschule Freiburg geplant: der Aufbau eines Chores für Jung und Alt, weiterhin ein „Café International“ zusammen mit dem Migrantenbeirat der Stadt Freiburg.

Auch kann das HHH als Rahmen genutzt werden, um eigene Ideen darin zu verwirklichen.

Ein solch bunter Strauß an Angeboten ist nur mit der Unterstützung durch ehrenamtlich tätige Helfer*innen zu binden. Wer Freude an einer solchen Tätigkeit hat, ist eingeladen, sich in Aufgaben und Projekte, wie die Betreuung des Café- und Mittagstisches, Kuchen backen, das Organisieren von Ausflügen und Exkursionen, Sonntagscafés, einzubringen.

Für Besucher*innen, die aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen nicht selbstständig zu den Angeboten kommen können, kann ein Fahrdienst Hilfe anbieten.

Das HHH steht allen Menschen offen. Es ermöglicht ihnen, Kontakte zu knüpfen, Gemeinschaft zu erleben und Freundschaften aufzubauen. Das erscheint uns als wichtiges Angebot in einer Zeit zunehmender Vereinzelung, manchmal auch Vereinsamung, einer älter werdenden Gesellschaft.

Dr. Gabriele Denz-Seibert