Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder des Bürgervereins,

Dreisamdamm und Holbeinpferdchen zeigen die Farben der Ukraine und der auf beiden Bildern so strahlend blaue Himmel scheint nicht so recht zur blutigen Bedeutung der Flaggenfarben zu passen.

Es ist Krieg in Europa und wir erkennen einmal mehr, wie fragil unsere vermeintlichen Sicherheiten doch sind. Verzweifelt versuchen wir, uns aus der Informationsflut und vielfältigen Analysen ein Bild zu machen, was da auf die Welt, auf Deutschland, auf Freiburg und schließlich auf jede/n von uns zukommt. Momentan können wir vieles nur erahnen und fürchten. Aber Furcht lähmt, wo wir doch handeln sollten. Dieser Tage fand ich in der Prinz-Eugen-Straße die ukrainische Flagge mit Straßenkreide auf den Gehweg aufgemalt und darunter in kindlicher Handschrift: Stop war! Daneben die Handlungsanweisung: Bitte knipsen und weiterschicken. Der der Botschaft innenliegende Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit ist ermutigend. Er möge den kleinen Schreiber*innen erhalten bleiben, denn das Gefühl von Ohnmacht lässt die Furcht weiterwachsen.

Auch der Artikel unseres Autors Markus Ohler über kleine Balkonkraftwerke Marke Eigenbau, noch vor Kriegsausbruch geschrieben, liest sich jetzt als Handlungsaufforderung mit anderem Kontext. Schließlich berichten wir ein weiteres Mal über den geplanten Tunnelbau und fragen uns leise, ob dieser, wenn schon nicht durch die Verkehrswende, dann doch durch die Verschuldung des Staatshaushalts, durch Corona und die Wiederaufrüstung bald, weil nicht mehr finanzierbar, sowieso Makulatur sein wird.

Bezugnehmend auf einen weiteren Artikel im Heft würde ich auch gerade heute auf jeden noch so kleinen Parkstreifen Apfel- bzw. in diesem Fall Fliederbäume pflanzen!  So lasst uns weiter gemeinsam handeln, den Flüchtlingen helfen und hoffen, dass Menschlichkeit und Vernunft letztendlich siegen.

Loretta Lorenz

und der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre