Vor nunmehr fünf Jahren übernahm die WIESE das Gelände Günterstalstraße 59 an der Ecke zur Prinz-Eugen-Straße. Zu diesem Gelände gehören eine Gebäude der Gründerzeit, das ursprünglich als Hotel genutzt und später vom Franziskanerorden bewohnt und mit einem Anbau versehen wurde, sowie ein zauberhafter Park.

Zunächst zogen mit den Handwerkern 160 unbegleitete minderjährige Geflüchtete in den Anbau, um die Schule zu besuchen.

Nun, fünf Jahre später, beherbergt das Haus im Altbau die Verwaltungsbüros der WIESE, sowie einen Konferenzsaal und kleinere Besprechungsräume, die Esssäle und die Kapelle. Im Anbau liegen die Klassenräume der Vianova-Schule – ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum – für 60–70 Schülerinnen und Schüler mit besonderem Erziehungsbedarf in kleinen Klassen. Außerdem sind zwei Tagesgruppen für 6 bis 12-jährige, die eine besondere Begleitung bekommen, dort untergebracht.

Der Souterrain wurde zum Garten hin geöffnet, und 3–6 jährige Kinder besuchen den Kindergarten Märchenwald. Dort gibt es für besonders erziehungsbedürftige Kinder die Möglichkeit, einen Inklusionsplatz mit spezieller Betreuung zu bekommen und sich so an das Leben im sozialen Umfeld anpassen zu lernen. Die Kinder lieben den großen Park, der im Sommer herrlich Schatten bietet, und den schönen Spielplatz sowie den Garten, den die Kinder und ihre Eltern zum Gemüse- und Blumenanbau gern pflegen.  Viel wurde gebaut, um die Bedingungen für den Betrieb der Einrichtungen zu erfüllen. Auch von außen sieht alles freundlich und fröhlich aus. Auf ökologisch/biologisches Herrichten wurde viel Wert gelegt.

Wenn man das Haus betritt – in der Regel vom Haupttor aus – ist es hell und freundlich, warme Farben bestimmen das Bild. An trüben Tagen unterstützen überall Tageslichtlampen die schöne Atmosphäre.

Neben all denen, die die Günterstal-straße beherbergt, werden Kinder und Jugendliche im ganzen Stadtgebiet und im Umland von der WIESE betreut: Kinder unter drei Jahren bei den Herzgrün-Wichten, junge Menschen in drei weiteren Tagesgruppen. Darüber hinaus gibt es einen großen Fachbereich Ambulante Hilfen im Stühlinger, stationäre Einrichtungen für Jugendliche, die herangewachsen sind, eine Ausbildung besuchen und sich mehr und mehr verselbständigen, um schließlich in eine eigene Wohnung zu ziehen. Dies gelang ebenso der überwiegenden Zahl der inzwischen herangewachsenen Geflüchteten. Eine erfreuliche Bilanz nach fünf Jahren, die die Möglichkeit des Gelingens von Integration aufzeigt. Wer mehr über die Einrichtung wissen möchte:
www.wiese-freiburg.de und www.herzgruen-freiburg.de.

Das traditionelle Sommerfest zum Besuch des Anwesens fiel dieses Jahr der Coronasituation zum Opfer, vielleicht lässt sich aber künftig wieder eine Besichtigung ermöglichen. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an den Bürgerverein.

Heidrun Sieß