Foto: Wülfrath Mitte Oktober verstarb Horst Wülfrath im Alter von  77 Jahren nach  langer ihn aufzehrender Krankheit.

Foto: Wülfrath
Mitte Oktober verstarb Horst Wülfrath im Alter von 77 Jahren nach
langer ihn aufzehrender Krankheit.


27 Jahre Mitglied des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre, 16 Jahre Mitglied desLorettobadfördervereins „Freunde des Lorettobades“ – schon diese Daten zeigen, daß sich Horst Wülfrath lebhaft um den Stadtteil gekümmert hat. Sein langjähriges, vielfältiges und kreatives Engagement für die Christusgemeinde sei dabei nicht vergessen.

Wer kannte ihn nicht vom Wiehre-Markt am alten Wiehre-Bahnhof, den er als eine Art antike „Agora“ ansah – wo man ganz unterschiedliche Nachbarn aus dem Stadtteil traf, mit ihnen sein „Schwätzle“ hielt, aber auch durchaus ernste Themen erörterte. Auch die von Dorothea Wülfrath, seiner Frau, selbstgebackenen Waffeln gehörten zum Marktleben dazu.
Horst Wülfrath war ein vielseitig interessierter Mann, der – als Geologe – weit über den Tellerrand hinausschaute. Die Literatur war genauso sein Steckenpferd wie die Musik. Mancher wird sich an Treffen in seiner Wohnung erinnern, bei denen er Texte vortrug, häufig Gedanken zur Zeit in Versmaß – da feierte der Homersche Hexameter durchaus fröhliche Urständ. Wer seine humanistische Bildung im Hintergrund erkannte, schmunzelte vergnügt und erinnerte sich an seine Schulzeit, wer diesen Hintergrund nicht erkannte, schaute etwas irritiert, wurde dann aber liebevoll vom Vortragenden auf die Spur gebracht.
Für den Bürgerverein erarbeitete Horst Wülfrath Tageswanderungen, die einen besonderen Blick auf die Geologie der
Landschaft erlaubten. Die Verdichtung westlich der Merzhauser Straße hinter dem Basler Tor erlebte er mit Bestürzung. Auch die geplante Schlierbergbebauung hielt er nicht zuletzt unter geologischen Gesichtspunkten für verfehlt.
Klaus Winkler