Die Wonnhalde – der feuchte Traum der Kommunalpolitik
Oder: Wie Stadtverwaltung Träume trockenlegt…

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Feuchtgebiet 2016. Die überschwemmte Breitmatte stellt ihre Bebaubarkeit unter Beweis.


Wieder einmal! Diesmal hat es die Fraktionsgemeinschaft Junges Freiburg / Die Partei / Grüne Alternative  (kurz: JPG) getan – laut, jung und frisch über eine mögliche Bebauung der Wonnhalde nachgedacht! Die Idee, im Schwemmgebiet der Wonnhalde zu bauen und flugs ein Naherholungsgebiet und Kleingärten von Familien platt machen zu wollen, bleibt aber nach klarer Aussage von Bürgermeister Haag ein feuchter Traum. Das ist gut so!

Es ehrt die Gemeinderäte der JPG, ihre Träume offen zu artikulieren und nicht wie andere Gemeinderäte nur hinter vorgehaltener Hand am Thema Wonnhalde-Bebauung zu nesteln. Dass sich darunter auch solche Parteivertreter finden, denen man ein solches Ansinnen eigentlich nicht zuschreiben möchte, steht auf einem anderen Blatt.
Bürgerverein sieht sich bestätigt
Dass der kommunalpolitische Blick immer wieder auf die Wonnhalde und die Freiflächen zwischen der Wiehre und Günterstal fällt, ist verständlich. Freiburg braucht
dringend Flächen. Die Wonnhalde ist öffentliches Eigentum. Der Freiburger Osten begehrt! Und warum – ein wenig Klassenkampf darf sein – „warum immer nur im Westen bauen, statt bei den Bildungsbürgern und Bonzen in der Wiehre?“ Der Gedanke einer Bebauung ist naheliegend. Doch nicht immer ist das scheinbar Einfache auch das hilfreiche Gute.
Der Bürgerverein sieht sich durch die klare Position der Stadtverwaltung gegen eine Bebauung der Wonnhalde bestätigt. Die Stadtverwaltung hat auf eine umfangreiche Anfrage der Fraktion ebenso umfangreich, klar, erschöpfend und deutlich geantwortet. Das Antwortschreiben veröffentlichen wir mit Dank an die Stadtverwaltung online.
Einzigartig – wertvoll – stadtbildprägend
Es wäre hilfreich und gut, wenn die Kommunalpolitik nicht nur die juristischen Argumente der Verwaltung gegen die Wonnhalde-Bebauung zur Kenntnis nehmen würde. Das Hamsterrad der Flächensuche verlassend, könnte man mit Abstand auf die Wonnhalde und die Freifläche nach Günterstal hin sehen. Generationen von Politikern und städtebaulich Verantwortlichen haben den einzigartigen Wert dieser „Grünzäsur“ und dieses Naherholungsgebiets erkannt.
Das Ende Freiburgs in Richtung Günterstal ist kein privilegiertes Idyll – es ist ökologisch einzigartig wertvoll. Es ist ein Erholungsgebiet für Menschen, die keine eigenen Gärten haben. Es ist ein Gebiet für ältere Spaziergänger, die sich nicht in die Waldhänge trauen. Und wie kaum ein anderer Ort ist dieses Erholungsgebiet seit Jahrhunderten stadtbildprägend. Nur Kurzsichtige denken hier an Wohnraum.
Justus Kampp / Ludwig von Hamm