Offener Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Freiburg Herrn Dr. Dieter Salomon
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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Doktor Salomon,
mit großer Verwunderung hat der Bürgerverein nunmehr erfahren, dass der Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung am 12.7.2016 über ein Vermarktungskonzept für die Liegenschaft Basler Straße 2 beraten soll.
Wir sind insofern überrascht und verwundert, weil der Bürgerverein entgegen sämtlichen Zusagen der Stadt im Vorfeld dieser Überlegungen nicht einbezogen worden ist.
Wie Sie wissen, ist dem Bürgerverein die Weiterentwicklung der Liegenschaft sowie des gesamten Areals des Johanneskirchplatzes ein zentrales Anliegen. Diesbezüglich habe ich sowohl mit Ihnen gesprochen als auch intensiv mit dem Bauplanungsamt Kontakt gehabt. Derzeit laufen Überlegungen über die Durchführung einer studentischen Projektarbeit am Institut für internationalen Städtebau am KIT Karlsruhe für das WS 2016/2017, welches das Grundstück miteinschließen würde.
Die städtebauliche und architektonische Entwicklung im gesamten Bereich Johanneskirchplatz/Basler Straße ist für den Bürgerverein und die Bürgerschaft von zentraler und hoher Bedeutung. Soll nun erneut die Bürgerschaft vor vollendete Tatsachen gestellt werden? Das haben wir uns gerade im Hinblick auf die Basler Straße 2 vollkommen anders vorgestellt!
Wir appellieren dringend an die Stadtverwaltung, ihr Vorgehen in Bezug auf die Basler Straße 2 zu überdenken. Die Bürgerschaft ist in die möglichen Nutzungskonzepte mit einzubeziehen. Insbesondere fordern wir ein klares Bekenntnis der Stadt zum Erhalt der Postfiliale am Standort Basler Straße! Selbst für den Fall, dass der Bau weichen sollte, ist unbedingt an eine Alternative für die Postfiliale zu denken, die für die quartiersnahe Versorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen von überragender Bedeutung ist.
Stand heute spricht sich der Bürgerverein für einen Erhalt der Bausubstanz der
Basler Straße 2 aus. Das Gebäude verfügt über eine hohe städtebauliche Qualität. Es steht aus Sicht des Bürgervereins zu befürchten, dass eine Lösung durch einen Neubau nicht mit einer städtebaulichen Verbesserung einhergehen wird.
Sollte ein Neubau angedacht werden, so ist aus Sicht des Bürgervereins eine solche architektonische Lösung nur über einen qualitativ hochstehenden Architektur-Wettbewerb unter Einbindung der Bürgerschaft erreichbar.
So sehr wir die Notwendigkeit von Seiten der Stadt verstehen, mit Blick auf den Auszug der Ämter über die Zukunft der Basler Straße 2 nachzudenken, so wenig verstehen wir, warum auf den Bürgerverein nicht im Vorfeld zugegangen worden ist. Es wäre genügend Zeit gewesen, die Dinge informativ mit uns zu besprechen.
Das Argument, der BV hätte aus Termingründen nicht einbezogen werden können, ist für uns nicht haltbar. Woher auf einmal die Eile? Trans-parenz und Vertrauen geht anders.
Mit freundlichen Grüßen
Justus Kampp