STELL – ein Ärgernis (?)
Da war doch was! Überrollt von Flüchtlingsthematik und Perspektivplan sind die Stadtteilentwicklungsleitlinien der Wiehre fast in Vergessenheit geraten. Quasi biblisch verfährt nämlich die Stadt aus unterschiedlichen, aber gut begründeten Argumenten nach dem Motto „Die Ersten werden die Letzten sein“. So auch die STELL-Wiehre. Obwohl bereits im Jahr 2013 offiziell abgeschlossen und abgegeben, sind die STELL-Wiehre bis heute noch nicht formal vom Gemeinderat besprochen und angenommen worden. Ganz davon zu schweigen, dass inzwischen Gelder aus dem Entwicklungsfond in den Stadtteil geflossen wären.
Beide beteiligten Bürgervereine sind den Aufforderungen der Verwaltung gefolgt und haben die STELL und die mit den Fondsgeldern verbundenen möglichen Projekte 2015 nochmals öffentlich beraten. In diesem Spätsommer wurde dann der Entwurf der Beschlussvorlage den Bürgervereinen vorgestellt und zur Korrektur übergeben. So weit, so gut. In Sachen Fondsgelder für den Stadtteil ist aber kein Fortkommen zu erkennen.
Aus Sicht der Bürger bleibt unter dem Strich die Erkenntnis, dass der STELL-Prozess nach Abschluss viel zu kompliziert und zeitaufwändig ist, als dass er in der Abstimmung von zwei rein ehrenamtlichen Bürgervereinen mit vielen Themen auf der Agenda zeitnah zu bewerkstelligen wäre. Dass sich viele ehemals äußerst engagierte Bürger bereits längst von den STELL verabschiedet haben, weil sie ihr Engagement von der Stadt nicht gewürdigt sehen, tut ein Übriges. Beide Bürgervereine bleiben dran am Thema. Allerdings sollte die Stadt einmal kritisch hinterfragen, welche Prozesse ehrenamtskompatibel sind. Dauerschleifen und Auflagen sind es sicherlich nicht.
Justus Kampp