Engagement für Flüchtlinge in der Mittel- und Unterwiehre
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Im Vergleich zu anderen Stadtteilen ist die Zahl der Flüchtlinge in der Mittel- und Unterwiehre derzeit noch sehr überschaubar: Bis Jahresende werden etwa 80 Menschen bei uns Zuflucht vor Krieg und Terror gefunden haben. (Die Einrichtung in der Wiesentalstraße wird vom Stadtteilverein Vauban und von dortigen Organisationen mitbetreut.) Beispiele für Engagement bei der Integration von Flüchtlingen gibt es viele:
Die Seelsorgeeinheit Wiehre-Günterstal lud anlässlich des „Welttags des Flüchtlings“ am 2. Oktober zu einem Gottesdienst in die Johanneskirche ein. Pfarrer Michael Schweiger wollte das klare Signal setzen, dass die Gemeinde ihre Türen öffnet und Flüchtlingsfamilien bei ihrem Ankommen begleitet. Über 250 Menschen – Flüchtlinge und Freiburger – kamen in die Johanneskirche. Gebete und Impulse wurden auf Arabisch und Kurmandschi übersetzt.
„Besonders beeindruckend waren die Schilderungen einer jungen syrischen Christin und eines kurdischen Musikers, die ihre ganz eigene Fluchtgeschichte mit der Kirchengemeinde teilten. Nicht nur symbolisch reichten sich alle Gottesdienstbesucher schließlich die Hände“, berichtet Pfarrer Schweiger. Auch bei einem großen Willkommensfest im Gemeindesaal St. Cyriak und Perpetua sei gemeinsam gegessen, musiziert und getanzt worden.
Ganz pragmatisch engagiert sich die Freie Waldorfschule Freiburg-Wiehre: Ein Anruf der zuständigen Sozialarbeiterin, und die Schule schickt über ihren E-Mail-Verteiler einen Spendenaufruf an die Elternschaft, was gerade dringend gebraucht wird. So konnten z.B. unkompliziert Nähmaschinen, Schulranzen, Bobbycars und Bastelmaterial weitergeleitet werden. Nach Ankunft der ersten Familien wurden Blumengrüße für die einzelnen Zimmer der Unterkunft hergerichtet. Die Waldorfschule ist auch bereit, in Absprache und im Zusammenschluss mit anderen Organisationen logistische Hilfe zu leisten und beispielsweise Lagerraum für angefragte Spenden zur Verfügung zu stellen.
Der Stadt liegen zahlreiche Hilfsangebote von Bürgerinnen und Bürgern vor; langsam bildet sich ein Netzwerk. Die Zuständigen bitten jedoch um Geduld, da viele der Geflüchteten in unserem Viertel noch dabei seien, erst einmal anzukommen.
Nicola Pierrard