Man läuft durch die Straßen. Die Architektur der Gründerzeitbauten beeindruckt. Immer wieder Zäune mit Schmiedeeisen von hoher Qualität. Dann Fassaden mit Graffiti-Tags, soeben schnell in der Nacht mit einer Sprayfarbe aufgesprüht. Das Beseitigen dieser „Zierden“ für überwiegend denkmalgeschützte Häuser ist aufwändig, teuer, zeitraubend und vor allem sehr ärgerlich. Die Sprayer kennen keine Verantwortung für das Ensemble, das Schöne eines Stadtbilds.

Dann entlang der Straßen Laternenmasten, oft verschmiert, beklebt, besprüht. Aber da, oh Wunder: Zwei Maler machen sich gerade daran, die Masten mit einem Anstrich zu versehen, der das Ankleben vom Zetteln und Reklame erschweren oder verhindern soll. Angesprochen auf ihre Tätigkeit wird uns erklärt, die Stadt habe ein Arbeits-Programm, nachdem diese Arbeit gerade hier gemacht werden soll. Ein herzliches Dankeschön dafür an die Stadt. Der Bürgerverein müht sich, solches Geschehen nicht als selbstverständliche Ordnungsmaßnahme zu sehen, sondern als Beitrag zur Qualitätsverbesserung in den Quartieren. Dazu gehört aber auch, dass Anlieger sich engagieren, die Gehwege reinigen, den Bewuchs in den Gärten so zurückschneiden, dass man auf dem Trottoir uneingeengt gehen kann bzw. Behinderte nicht noch zusätzlich behindert werden. Achten wir aufeinander. Helfen wir uns gegenseitig. Das Quartier erhöht damit seine Qualität.

Klaus Füsslin