Nach dem Dürresommer 2022 folgte, zumindest im Ländle, ein regenarmer Winter und es ist zu befürchten, dass uns durch den Klimawandel wiederum ein heißer und trockener Sommer bevorsteht. Die langen Trockenperioden bedeuten puren Stress für unsere Straßenbäume. So haben letzten Sommer viele Bäume kapituliert und sich lange vor der Zeit herbstlich braun gefärbt. Wir haben schon einige Male über Baumpatenschaften berichtet und vielleicht hatten auch Sie „eigentlich“ schon lange vor, eine zu übernehmen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, tatsächlich aktive Baumpflege zu betreiben. In unserer schönen Wiehre haben noch (!) die meisten einen Baum vor der Haustüre. Wenn Sie nicht viel Zeit haben, lockern Sie vorsichtig die Erde rund um „Ihren“ Baum ca. 10 cm tief auf und wiederholen den Vorgang v.a. vor dem Gießen. Aber Achtung: Keinesfalls dürften dabei die Wurzeln beschädigt werden. Es sollte auch selbstverständlich sein, weder auf den Baumscheiben zu parken, noch Müll darauf abzustellen, denn dies versiegelt den Boden und lässt den Regen, wenn er denn mal kommt, schwer bis gar nicht mehr durch. Wer mehr Zeit und Lust hat, kann sich einen kleinen Vorgarten anlegen. Die Stadt Freiburg gibt auf ihrer Webseite unter der Rubrik „Freiburg packt an“ aktuell eine Anleitung zur Pflege der städtischen Bäume durch die Bewohner*innen. In dieser sind auch Stauden, Rosen und Sommerblumen gelistet, die sich für die Baumscheiben eignen. Nicht gewünscht sind Sträucher, hochwachsende Stauden oder Kletterpflanzen, denn sie stellen eine erhebliche Nährstoff- und Wurzelkonkurrenz für Straßenbäume dar.

Die Bemühungen der Bürgerschaft um den Erhalt des Baumbestands in der Stadt enthebt die Stadt nicht der Verpflichtung, schnellstmöglich eigene Lösungen für die durstigen Straßenbäume zu finden, wie z.B. Bewässerungssäcke. Andere Städte sind da schon weiter. Der Bürgerverein hat diesbezüglich Anfang Februar 2023 eine Anfrage an das Garten- und Tiefbauamt geschickt – leider hat uns bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe des Wiehre Journals noch keine Antwort erreicht.

Loretta Lorenz