Am 17. Mai 2019 startete das Freiburger Fahrradverleihsystem „frelo“. Mit 35 Standorten im ganzen Stadtgebiet prägen nun die roten Fahrräder das Freiburger Stadtbild. Auch bei uns in der Mittel- und Unterwiehre sind die ausleihbaren Fahrräder mit 6 Standorten ausreichend vertreten.

Im Einklang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und Car-Sharing-Angeboten sollen nun auch die ausleihbaren Fahrräder die urbane Mobilität weiter voran- und den Einsatz von Privatautos zurücktreiben. Dabei sollen die Fahrräder gerade für Kurzstrecken sehr bequem und flexible einsatzbereit sein. Das Angebot findet in Kooperation mit der VAG und der Verleih-Firma „nextbike“ statt, für die die Stadt pro Jahr bis zu 300.000 € zur Verfügung stellt.  Aber wie genau funktioniert denn nun das Ausleihen eines solchen Fahrrades? Brauche ich dazu ein Smartphone? Was kostet die Ausleihe? Und wie fahrtüchtig sind die Fahrräder? Das Freiburger Fahrradverleihsystem ist ein stationsbasiertes System. Das bedeutet, dass man die Fahrräder nur an den jeweiligen Stationen ausleihen bzw. zurückbringen kann. Dabei spielt es keine Rolle an welche Station ich am Ende meiner Fahrt das Fahrrad zurückbringe. Die Fahrräder sind somit immer gut aufgeräumt. Nicht ordnungsgemäßes Abstellen wird mit einer Service-Gebühr von 20 € verrechnet.

Für das Ausleihen muss man sich zuerst kostenlos registrieren. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Für Smartphone-Nutzer unkompliziert auf der Homepage der VAG oder über die nextbike App. Für Personen, die kein Smartphone besitzen, besteht die Möglichkeit, sich direkt an einer Fahrradstation zu registrieren. Allerdings besitzen nur 10 Fahrradstationen ein integriertes Terminal zur manuellen Registration. In unserem Stadtteil steht das Terminal an der Fahrradstation „Wiehre Bahnhof“. Und zu guter Letzt stellt der Anbieter auch noch eine Hotline zur Verfügung, über die man sich bequem registrieren lassen kann (+49(0)30 69205046, 3 € pro Anruf). Sobald man es dann geschafft hat und im Besitz eines Kundenkontos ist, steht dem Ausleihen eigentlich nichts mehr im Wege. Nur Personen ohne ein Smartphone müssen sich vorerst noch gedulden und auf das Eintreffen ihrer Kundenkarte warten. Das Ausleihen mit der Kundenkarte funktioniert nach dem Vorbild der CarSharing-Anbieter. Einfach die Karte an das Schutzblech halten und wie von Geisterhand öffnet sich das Schloss des Fahrrades und man ist startklar.

Mit der App funktioniert es genauso schnell. Die App öffnen, auf „Ausleihen“ klicken und dann den QR-Code scannen bzw. die spezifische Fahrrad-Nummer eingeben – ready to ride! Die Fahrräder besitzen auch eine Parkfunktion. Mit der App kann so das integrierte Schloss geöffnet bzw. verschlossen werden. Allerdings läuft beim Parken die Mietzeit natürlich weiter. Nach dem Gebrauch muss das Rad wieder an einer beliebigen Frelo-Station abgestellt werden. Nun reicht es, das Schloss zu verriegeln und das System erkennt die Rückgabe sofort und beendet die Ausleihe.

Es können bis zu 4 Fahrräder mit einem Kundenkonto gleichzeitig benutzt werden. So kann man auch seinen ortsfremden Gästen einen unkomplizierten Fahrspaß bieten.

Der Anbieter bietet verschiedene Tarif-Optionen. Der Basistarif beläuft sich auf 1 € / 30 min. Dabei werden max. 12 € pro Tag verbucht. Für RVF-Abokunden und Studierende bestehen Sonderkonditionen in denen jeweils die erste halbe Stunde kostenlos ist. Praktisch bedeutet es, dass ich zum Beispiel als Aboregiokartenbesitzer bzw. Student morgens mir ein Fahrrad am Wiehre-Bahnhof ausleihe. Mit dem Fahrrad in die Stadt zu meiner Arbeitsstelle fahre und dort an der nächstgelegen Fahrradstation das Fahrrad abstelle. Wenn ich es dann alles innerhalb von 30 Minuten geschafft habe, war für mich die Fahrradausleihe komplett gebührenfrei. Auf der Heimfahrt funktioniert es genauso – auch wieder innerhalb von 30 Minuten komplett gebührenfrei. Zusätzlich bleiben mir die Reparaturkosten und Diebstahlvorkehrungen erspart. Einfach eine coole Sache diese Frelos!

Zu den Fahrrädern kann man sagen, dass sie sehr stabil gebaut sind und erstaunlich gut zu fahren sind. Sie sind serienmäßig mit einer 8-Gang-Schaltung, einem integrierten Schloss und einem Fahrradkorb ausgestattet.

Alles in allem ist es zu begrüßen, dass nun auch die Stadt Freiburg im Besitz eines Fahrrad- Verleihsystems ist, welches im Einklang und in Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr steht. Optional könnte man dann bei hohem Nutzen auch über eine Erweiterung des Angebots, wie z.B. Kinderfahrräder, E-Bikes oder Lastenfahrräder nachdenken.

Markus Ohler