Im November 2006 erschien das erste Wiehre Journal; lange Diskussionen im Bürgervereinsvorstand waren vorausgegangen; als Vorsitzender war ich seinerzeit nicht begeistert von der Idee, hatte ich doch in den 1980er Jahren die SPD-Stadtteilzeitung „Wiehre aktuell“ herausgegeben und kannte die Probleme solcher Stadtteilzeitungen: Wie wird die Zeitung finanziert, wie wird sie verteilt, wer schreibt? Abheben wollten wir uns von anderen Stadtteilzeitungen und da hatten wir mit Uwe Stohrer einen Werbefachmann gefunden, der von Anfang an ein ansprechendes Layout produzierte. 

Heft 1 befasste sich mit den Verkehrsproblemen in der Lorettostraße und Umgebung – ein Dauerbrenner, wie wir auch in diesem Heft lesen können. Ein kunsthistorischer Artikel behandelte das Chalet Widmer im Winkel Lorettostraße/Mercystraße und führte zu einer denkwürdigen Reaktion: anonym wurde uns mitgeteilt: „CHALET WITTNER (sic!) ist seit Jahrzehnten schon DER Schandfleck in der Wiehre und gehört abgefackelt, aber echt, dieser heruntergekommene alte Bruchkasten… Mein Weihnachtswunsch!“ Und heute: siehe das Schmuckstück auf dem Titel von Heft 53.

Das Wiehre Journal kam an: mehrfach hörte ich, dass es gesammelt würde. – Ja, und wegen des Wiehre Journals mussten wir sogar einen Prozess führen: die wenige Jahre existierende Gegengründung im Stadtteil, „Lebenswerte Wiehre“, behauptete wegen der Anzeigen eines Wohnbauunternehmens, wir seien dessen verlängerter Arm und damit kommerziell tätig; das Rathaus wurde aufgefordert, dem Bürgerverein die Zuschüsse zu streichen. Eine Unterlassungsklage beim Landgericht führte zur Rücknahme dieser wahrheitswidrigen Behauptung. 

Die Nummer 75 liegt vor Ihnen: Glückwunsch an die Redaktion und weiterhin viel Erfolg!

Klaus Winkler