Die Stadt muss die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, wenn sie mehr Platz auf den Gehwegen schaffen will!
Am Tag nach Ostern ließ das Garten- und Tiefbauamt (GuT) in mehreren Straßen der Mittel- und Oberwiehre neue Parkmarkierungen aufbringen – mit dem Ziel, die Gehwege freizuhalten. Dies führte zu einer deutlichen Reduzierung der legalen Parkmöglichkeiten und rief – wie zu erwarten – teils heftige Kritik unter den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern hervor.
Die Maßnahme basiert auf einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2020, dem zufolge das Gehwegparken nur noch dort erlaubt sein soll, wo eine ausreichende Gehwegbreite besteht und der Parkraum bewirtschaftet wird („Anwohnerparken“). Gleichzeitig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, die geplanten Änderungen den Anliegerinnen und Anliegern zu kommunzieren. Eine entsprechende Information im Vorfeld der jüngsten Maßnahmen blieb jedoch aus.
Dies veranlasste den Vorstand des Bürgervereins, einen offenen Brief an den Oberbürgermeister zu richten.
In diesem Zusammenhang können wir von einer erfreulichen Nachricht berichten, die eine Delegation des Bürgervereins auf Einladung des GuT erhalten hat: Die Stadt wird zum 1. November dieses Jahres das Bewohnerparkgebiet Sternwald-Quartier (Nr. 28) nach Süden bis zum Sternwald – einschließlich der Türkenlouisstraße – erweitern. Gleichzeitig werden die Parkzonen der Mittel- und Oberwiehre (Nr. 19 und 20) um die Adalbert-Stifter-Straße vergrößert, um dem gestiegenen Parkdruck entgegenzuwirken.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang eine Information des GuT: Nach der Erweiterung stehen den im Parkgebiet Sternwald-Quartier mit Erstwohnsitz gemeldeten 1.929 Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre 679 angemeldeten Pkw insgesamt 760 öffentliche Stellplätze zur Verfügung. Zusätzlich gibt es ausgewiesene Parkflächen für Carsharing-Fahrzeuge, E-Ladesäulen, Menschen mit Behinderung sowie für Kurzzeitparken.
Jürgen Bolder



