Von 1936 bis 1940 existierte in Freiburg die Zwangsschule für jüdische Kinder. Zwei Jahre lang waren über 60 Schüler*innen in zwei Räumen der heutigen Lessingschule an der Johanneskirche untergebracht. Zur Erinnerung an deren Verschleppung nach Gurs/Südfrankreich vor 80 Jahren gibt es eine unterstützenswerte Schülerinitiative.

Während des Lockdowns waren nicht nur die Schulen geschlossen, sondern auch die Schulhöfe gesperrt. Die Nachbarschaft der Lessingschule an der Johanneskirche genoss die nächtliche Ruhe in dieser Zeit genauso wie Mitarbeiter der Schule morgens den Anblick eines sauberen Schulhofs. Allzu häufig wurde und wird dieser wieder durch nächtliche Partys in eine Müllhalde verwandelt, welche zusätzlich in dunklen Ecken oder dem Eingang zum Fahrradkeller noch als Toilette missbraucht wird. Vermutlich ist auch der auf dem Schulhof vor Jahren gepflanzte „Baum für Stille Helden“ Vandalismus oder „Überdüngung“ zum Opfer gefallen. Die seit Jahren sehr rührige Geschichtswerkstatt der Lessingrealschule, die sich mit den Opfern und deren stillen Helfern der jüdischen Zwangsschule in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt, initiiert nun eine Neupflanzung des „Baums für Stille Helden“ am 22. Oktober.

Seien Sie bitte neugierig genug die Geschichte dieser stillen Helden auf der gut gepflegten Webseite der Geschichtswerkstatt nachzulesen (www.geschichtswerkstatt-fr.de/de/start/), unterstützen Sie die Aktion auf die eine oder andere Weise und lassen Sie es uns dann gerne auch wissen! Damit dieser Baum besser gedeihen kann als sein Vorgänger braucht es die Aufmerksamkeit seiner Umgebung und viele Ideen für ein klares Neugestaltungskonzept rund um Johanneskirchplatz.

Loretta Lorenz