Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre,

es soll auch in der Wiehre noch immer Menschen geben, die täglich mit dem Auto zum Bäcker fahren, um dann vom Parkplatz eine längere Strecke zu Fuß zurückzulegen als sie es von ihrer Haustür aus hätten tun müssen. Nun vermag ein ausgewachsener gesunder Stadtbaum den CO² Ausstoß eines Mittelklassewagens annähernd zu kompensieren. Leider nimmt die Zahl der Autozulassungen ungebrochen zu und gesunde Bäume mit saftig grünem Laub scheinen dafür bald in den goldenen Schatz unserer Erinnerung zu gehören. Die Baumreihe an der Lessingstrasse war jedenfalls Anfang Juli schon herbstlich gelb und verlor die Blätter. Viele Bäume in anderen Straßenzügen kapitulierten ebenfalls wenige Wochen später trotz spontaner Gießaktionen vieler Anwohner*innen. Der Sommer war einfach zu heiß und viel zu trocken. Und wir wissen, dass das keine Ausnahme war, sondern als Folge des Klimawandels zur Regel wird. Unser Leitartikel listet deswegen die Wasser spendenden Brunnen in der Wiehre. Diese sollten für die Zukunft – wo möglich – zu Trinkwasserstellen und/oder ausgewiesenen “Baumtränken“ aufgerüstet werden. Gesucht wird nach Ideen, wie das Wasser dann regelmäßig zu den Baumscheiben gelangt, denn bei allem Bürgerengagement kann das nicht die nächsten Jahre allein der Muskelkraft und Zeit der Anwohner*innen überlassen bleiben. Da die private Regentonne für den Garten auch leer blieb, suchen wir nach Möglichkeiten, Brauchwasser als Gießwasser zu nutzen, denn auch unser Trinkwasserreservoir scheint nicht unendlich. Eins steht fest: Wir müssen uns auf den nächsten Sommer besser vorbereiten – und das Auto vielleicht doch häufiger stehen lassen.

Loretta Lorenz
und der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre