Nachdem wir Sie in der letzten Weihnachtsausgabe mit einigem Erfolg zu einem Bummel entlang der Lorettostraße verführt haben (s. dazu auch www.buergerverein-wiehre.de, Archiv: Wiehre Journal Heft 67), möchte ich Sie heute gern zu einem Einkaufsbummel entlang der Talstraße mitnehmen.

Beginnend an der Johanneskirche komme ich schon in der Talstraße 1 an GARIBALDI (1) nicht vorbei. Wen aus dem Kreis der zu Beschenkenden könnte ich wohl mit italienischen Delikatessen erfreuen? Patensohn Jan hat eigentlich immer einen leeren Kühlschrank und wird als Student hier eher (noch) nicht so oft einkaufen gehen. Schnell stelle ich mit Hilfe und Beratung des Geschäftsführers Beat Barwisch
ein richtig leckeres Survivalpaket für den Vielschaffenden zusammen.

Weiter geht’s die Talstraße hinauf. Nanu, in Hausnummer 5 befindet sich ein fröhlich bunter Laden namens Frida’s Atelier (2) … wie lange gibt es den denn schon? Seit August, wie mir Gitta Gaiser verrät, die zusammen mit ihrer Tochter Sima mit diesem concept store eine „Plattform für die schönen Dinge des Lebens“ bieten möchte. Mir fallen neben Schmuck und Accessoires aus vielen Ländern wunderschöne Makrameearbeiten besonders ins Auge. Wie? Der Laden bietet auch Makrameekurse an? Das ist ein prima Geschenk für Nichte Sarah, die gerade neulich mit einer Anleitung aus dem Internet so kläglich wie komisch mit ihren ersten Versuchen an dieser ganz besonderen Knüpftechnik gescheitert ist. 

Nach diesem bunten originellen kleinen Laden folgen in der Talstraße 9 gleich zwei alteingesessene Läden, die mit denselben Materialien arbeiten, ohne miteinander zu konkurrieren. Die Sandalenwerkstatt (3) ist Freiburger*innen natürlich ein Begriff – aber waren Sie schon einmal in der kleinen Hinterhofwerkstatt? Und wussten Sie, dass Sie dort unter fachmännischer Anleitung von Andreas Thilo, Heinrich Assis oder dem jüngst dazugekommenen Norihiko Tsukinowa ihre Schuhe auch maßgeschneidert selbst herstellen können? Ich nehme mir fest vor, das sofort zu versuchen, wenn ich in Rente bin und erstehe einen handgearbeiteten Geldbeutel aus schönem weichen Leder für meinen Sohn und eine größere Version dieser besonderen Art von handschmeichelndem Leder noch für meine Tochter und ziehe zufrieden weiter. 

Heimelig nach Leder riecht es auch in dem Laden im Vorderhaus von Michael Sohr (4). Auch er, der vor über fünfunddreißig Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht hat, ist mit seinen handgefertigten Lederwaren schon ein Wiehremer Urgestein. Nach einem hochinteressanten Gespräch über das Feinsattlerhandwerk englischer und französischer Prägung widerstehe ich tapfer der Versuchung, mir diese wunderschöne braune Tasche aus durchgegerbtem Rindsleder mit dem originellen Verschluss selbst zu schenken und erwerbe nach langer Qual der Wahl einen vom Meister handgefertigten Ledergürtel für den Lieblingsmenschen.

In der oberen Talstraße Nr. 35 finde ich schon im festlich dekorierten Schaufenster des Antiquitätengeschäfts „im Spiegel“ (5) bei Ursula Schumann das richtige Geschenk für meine englische Freundin, die ein Faible für alten Christbaumschmuck hat.

Was bitte kann ich einer betagten Dame schenken, die immer beteuert, schon alles zu haben, was man schenken könnte? Blumen mit Nachschubgarantie in Form von liebevoll gestalteten Gutscheinen der Floristin Didem Balkis aus Blume Diadem (6) in der Talstraße 44. So kann sich Schwiegermutter nach dem ersten noch selbst überreichten Strauß das Jahr über nach eigener Wahl immer wieder die Vase füllen.

So, Zeit und Geld reichen gerade noch zu einem Besuch im Weinladen in der Wiehre (7) Ecke Talstraße/Scheffelstraße. Nach einem fachfraulichen Plausch über die Wahl des richtigen Weines zum diesjährigen Weihnachtsmenü mit der netten Ladeninhaberin Jutta Gack erwerbe ich noch für meine Lieblingskollegin einen Sekt der Hausmarke mit süßem als auch salzigem Beiwerk für einen angenehmen Feierabend nach einem langen Arbeitstag.

Vollbepackt und erschlagen von der Vielfalt schöner Dinge betrete ich schließlich mit einigem Hunger den Goldenen Anker Ecke Talstraße/Uhlandstraße. Der Inhaber hatte dazumal dem Bürgerverein zur Unterstützung des Lichterfestes (einem Suppenfest, wie einige von Ihnen vielleicht erinnern) drei Jahre hindurch einen Kessel voll Nudelsuppe mit Rindfleisch spendiert. In dankbarer Erinnerung an die Zeit, in der noch kein Virus das gemeinsame Feiern verbot, bestelle ich mir nun diesen leckeren Eintopf und meine Nachbarin telefonisch kurzentschlossen dazu an den Tisch, denn diese hat gerade das Lastenvelo des Bürgervereins ausgeliehen…

Natürlich ist dieser Einkauf in weiten Teilen fiktiv gewesen, muss er ja sein, sonst wüsste meine Familie und mein Freundeskreis ja schon, was sie unter dem Baum finden werden. Dagegen haben die netten Begegnungen mit den jeweiligen Ladeninhaber*innen tatsächlich stattgefunden. Mit dem erfreulichen Ergebnis, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, neben den Geschenkanregungen alle im Text erwähnten von mir angeblich erworbenen Geschenke mit etwas Glück tatsächlich gewinnen können. Näheres darüber auf der Seite unseres Gewinnspiels ganz hinten in diesem Heft.An dieser Stelle schon allen hier angeführten Beteiligten im Namen des Bürgervereins ein herzliches Dankeschön für die Stiftung der Preise und die sich daraus ergebenden wirklich herzerfrischend fröhlich freundlichen Begegnungen!

Loretta Lorenz