Nach dem „Masterplan Wärme Freiburg 2030“ der Stadt Freiburg aus dem Jahr 2021 liegt der Fokus in der Mittelwiehre auf „Wärmenetzen“ ohne konkrete Anhaltspunkte für anstehende und laufende Sanierungen der vielen Altbauten im Quartier. Im Bereich der Unterwiehre weist der Masterplan nur eine große weiße Fläche aus. Bis wann und vor allem welche Wärmenetze entstehen sollen – und vor allem zu welchen Konditionen – kann bisher niemand genau sagen. Eine Tatsache ist aber schon heute problematisch und geht durch die Medien: Während man bei Strom und Gas den Anbieter frei wählen kann, bindet man sich bei Wärmenetzen in der Regel sehr langfristig an (Monopol-)Anbieter. Also wird man sich individuell für wirtschaftlich überschaubare und geförderte (Übergangs-) Technologien entscheiden – und sich möglichst nur kurzfristig an einen Energieanbieter binden wollen.
Weil tragfähige Gesamtkonzepte für unser Quartier fehlen, wird die Wahl des Heizungssystems bei energetischen Sanierungen sehr individuell entschieden – meist liegt der Fokus auf Luft-Wärmepumpen. Aber stellen wir uns einmal vor, was passiert, wenn immer mehr vermeintlich leise „Ventilatoren“ in den Vorgärten und Hinterhöfen an kalten Tagen auf vollen Touren brummen und dabei extrem kalte Luft zur Straße oder in den Hof ausblasen. Diesen Aspekt finden wir an keiner Stelle in den Hochglanzbroschüren?! Insofern brauchen wir im Quartier umgehend – 2030 ist in weniger als fünf Jahren – wirtschaftliche und koordinierte Umsetzungsempfehlungen. Offensichtlich laufen die abstrakten Zielplanungen der Strategen den realen Bedingungen hinterher. Mit „weißen“ Flächen und Absichtserklärungen können wir Bürger*innen sehr wenig anfangen.
Mit dem Thema Wärmeversorgung in unserem Quartier wollen wir uns weiter intensiver beschäftigen. Uns würden Ihre Erfahrungen und Entscheidungen sowie besondere Problemstellungen interessieren – bitte berichten Sie uns unter bauen@buergerverein-wiehre.de. Schon im Voraus vielen Dank für Ihren Beitrag!
Willi Sievers