Foto: Ludwig von Hamm

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Der Gemeinderat berät u.a. im Rahmen des Aufstellungsbeschlusses zur Bebauung einiger Flächen am Schlierberg. Der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre lehnt eine Bebauung nach wie vor grundsätzlich ab.
Die Pläne zur Verwertung der grünen Schlierbergflächen werden konkreter. Für unseren Bürgerverein hat sich die Sachlage jedoch nicht geändert. „Es bleibt bei unserem klaren Votum gegen eine Bebauung“, so der Vorsitzende unseres Bürgervereins Justus Kampp.
Bereits im STELL-Prozess votierten die Wiehremer Bürger eindeutig für den Erhalt der Grünflächen. In den mit der Stadt zusammen entwickelten Stadtteilleitlinien (STELL) wurde aus Gründen des Klima- und Naturschutzes, der Naherholung und des Stadtbildes eine weitere Bebauung des Schlierbergs abgelehnt.
Sollte die Stadt gegenteilig entscheiden, wäre dies ein falsches Signal an alle Freiburgerinnen und Freiburger, die sich engagiert in den vielen Stadtteilen am Leitlinien-Prozess beteiligen. Zudem wäre damit der erste vor dem zweiten Schritt getan: Die Stadt hat einen Perspektivplan „Stadtentwicklung“ avisiert. Würden durch Bebauung vorab Fakten geschaffen – im Sinne einer Heftpflasterstrategie, trüge dies nicht zur Glaubwürdigkeit einer Strategie für Freiburg und seine Bürger bei.
Green City heißt auch grüne Hänge und Flächen
Freiburg braucht eine langfristige Entwicklungsperspektive, die den geologischen, klimatischen, sozialen Aspekten – vor allem aber den in den Stadtteilen lebenden Bürgern Rechnung trägt. Unser Verein unterstützt und begrüßt den Perspektivplan und beteiligt sich gerne daran.
Eins sollte dabei gegenwärtig sein: Freiburg ist eine grüne Stadt, weil der Landschaftsraum weit in den Stadtraum hineinragt. Das macht unsere Stadt einzigartig. Der Hintere Schlierberg ist für die Anwohner das einzige fußläufig erreichbare Naherholungsgebiet. Die Grünflächen sind für die Belüftung der angrenzenden, dichtbesiedelten Wohngebiete und das städtische Klima entscheidend. Auch Touristen und Neubürger zieht es in die „grüne“ Stadt. Wer Hänge und zentrumsnahe Grünflächen  überbaut, verändert etwas sehr Grundsätzliches. Zudem ist der Untergrund – wie der Name „Schlierberg“ schon sagt – schwieriger Baugrund. Die vorhandenen Zufahrtstraßen wären nicht in der Lage, den entstehenden Verkehr aufzunehmen.
Eine Bebauung des Schlierbergs „auf Teufel komm raus“ macht keinen Sinn. Wir wünschen uns mehr Dialog – zwischen der Stadt, den Grundeigentümern, den Bürgern, Anwohnern und dem Bürgerverein. Wir sind sicher, dass wir dann zu einem einvernehmlichen Konsens kommen.
Ludwig vom Hamm und Dorothee Schröder