Es ist ein warmer Frühlingstag und der erste Blick ins Bienenvolk steht an. An diesem Tag treffen sich Andreas, Stefan und Susanne an ihrem Bienenstandort auf dem Lorettoberg. Am Bienenstock angekommen stellen sie zufrieden fest, dass ein reger Flugverkehr an den Kästen herrscht. Die Bienen tragen fleißig Pollen ein. Das ist ein gutes Zeichen: Die Bienen sind über den Winter gekommen und kümmern sich um den Nachwuchs.

Die drei ImkerInnen sind Mitglieder der solidarischen BienenCoop e.V. und kümmern sich um die drei Bienenstöcke unterhalb vom Hildaturm. Der Verein hat sich aus dem Kerngedanken des gemeinschaftlichen und naturgemäßen Arbeitens an den Bienen entwickelt. Beim naturgemäßen Imkern steht das Wohl der Biene im Vordergrund und nicht der maximale Honigertrag. Der Honig wird nach jeder Ernte unter den Mitgliedern aufgeteilt. Durchschnittlich erhält man 30 kg Honig pro Bienenvolk. Allerdings variiert die Menge an Honig stark je nach Wetter, Bienenvolk und der Art der Imkerei.

Die BienenCoop hat sich außerdem zur Aufgabe gemacht, einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, im speziellen der Wildbienen, im städtischen Raum zu leisten. Hierzu bauen die Mitglieder in regelmäßigen Abständen gemeinsam Beobachtungsstände für Wildbienen auf.

In einem Turnus von zwei Jahren wird ein Kurs über die Wildbiene bis zum Imkern angeboten. Mit zusätzlichen öffentlichen Veranstaltungen für alle Interessierten soll ein bewusster Umgang mit Bienen und ihrer Umwelt gefördert werden.

Die vier Standorte der Bienenstöcke liegen am Hirzberg, am Panoramahotel, im alten Friedhof und auf dem Lorettoberg. Die Flächen stellt die Stadt Freiburg zur Verfügung und unterstützt damit das städtische Imkern. Alle Bienenstöcke der BienenCoop sind amtlich registriert und besitzen ein Gesundheitszeugnis.

Am Lorettoberg befinden sich zurzeit drei Bienenvölker an denen acht BienenCoop-Mitglieder arbeiten. Ein weiteres Volk wird in dieser Saison entweder durch einen Schwarm oder einen Ableger hinzukommen. Alle drei bis vier Wochen fallen Arbeiten an, um sich ausreichend um das Wohl der Bienen kümmern zu können.

Der Standort am Lorettoberg bietet den Bienen ein ideales Umfeld. In ihrem Flugradius von ca. 3 km finden sie in den Gärten, Streuobst-Wiesen und Wäldern einen reich gedeckten Tisch. An diesem Beispiel zeigt sich, dass es Bienen in der Stadt oftmals besser geht als auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen, da sie ein diverses und ganzjähriges Futterangebot vorfinden.

Sollte Sie ihr nächster Frühlingsspaziergang auf den Lorettoberg führen, werfen sie doch einen Blick vom Weg aus auf die Bienenvölker unterhalb vom Hildaturm und sprechen sie die ImkerInnen an, falls sie gerade bei der Arbeit sind. Sie stehen für Fragen sicher gerne zur Verfügung.

Cordula Heusler und Markus Ohler


Sie können die Arbeit der BienenCoop e.V. durch eine Fördermitgliedschaft unterstützen oder aktives Mitglied werden. Weitere Informationen hierzu finden sie unter: www.bienencoop.de