Sie sind mit Beginn der Herbstferien genau ein Jahr Schulleiter der Lorettoschule. Wie ist Ihr Bilanz nach einem Schuljahr?
Ich fühle mich sehr wohl an der Lorettoschule. Die sehr schön gestaltete Einführungsfeier im Juli hat gezeigt, dass ich angekommen bin. Die vielfältigen und netten Beiträge der Lehrerschaft, der Kinder, der Eltern, der Schulkindbetreuung, der Stadt und der Schulverwaltung haben mich sehr gefreut. Ich erfahre nach wie vor viel Unterstützung. Zuletzt konnten wir durch die Vermittlung der Stadt Freiburg fünf ehrenamtliche Bildungspaten für unsere Flüchtlingskinder gewinnen.

Wie erleben Sie nach einem Jahr in der Lorettoschule die Verkehrssituation vor Ihrer Grundschultür?
Die Verkehrsbelastung in der Lorettostraße ist enorm. Ohne die Ampel und die Zebrastreifen wäre eine Fahrbahnüberquerung nicht möglich. Der Geschwindigkeitsanzeiger hat dazu beigetragen, dass sich mehr Verkehrsteilnehmer*innen an das Tempolimit halten. Das ist erfreulich und dem Engagement des Bürgervereins und unserer Elterninitiative „AK Verkehrssicherheit“ zu verdanken, die sich sehr dafür bei der Stadt eingesetzt haben.

Gibt es Erhebungen, wie die Kinder morgens zur Schule kommen?
Ja. Diese Erhebung führt unser „AK Verkehrssicherheit“ durch. Dabei kam heraus, dass die meisten Kinder mit dem Roller zur Schule kommen. Mit dem Auto werden viel weniger Kinder gebracht als man vermutet hatte.

Welche Maßnahmen trifft die Schule bezüglich der Verkehrssicherheit der Kinder?
Im Moment sammeln wir Warnwesten für unsere Erstklässler. Bitte im Sekretariat abgeben! Die bekommt man leider nicht mehr umsonst. Außerdem kommt die Verkehrspolizei und führt in unseren 1. Klassen eine Übung zum sicheren Überqueren der Fahrbahn durch. Im vergangenen Schuljahr war der Verkehrskasperl der Verkehrspolizei in unseren jetzigen zweiten Klassen. Damals haben wir auch unsere Kooperationskindergärten eingeladen. Die Verkehrspolizei kommt auch zu den Elternabenden der 3. und 4. Klassen und berichtet darüber, wie wichtig es ist, mit den Kindern das Fahrradfahren zu üben. Die Radfahrausbildung in der 4. Klasse ist zum Glück verpflichtend.

Wir haben bei einer Ortsbegehung mit den Ämtern Gebäudemanagement und GuT, den Elternsprechern, Gemeinderatsmitgliedern und dem Bürgerverein nach Maßnahmen gesucht, die für Kinder gefährliche Kreuzung Goethestraße /Lorettostraße zu entschärfen. Gibt es darüber hinaus weitere Ideen, Wünsche oder gar Konzepte bezüglich der Verkehrssituation?
Die angedachte Fahrbahnverengung mittels Poller ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der Geschwindigkeitsanzeiger muss bleiben. Ich fand die Idee des Gemeinderats Helmut Thoma während der Ortsbegehung gut, die Verkehrssicherheit durch vier Zebrastreifen an der Kreuzung Goethestraße/Lorettostraße zu erhöhen und damit gleichzeitig die Lorettostraße für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen.

Wie geht es weiter mit der Lorettoschule – was passiert in naher Zukunft?
Zunächst müssen wir die bauliche Erweiterung unserer Schule abwarten. Das ist für alle am Schulleben Beteiligten eine große Herausforderung. Die Schulkindbetreuung muss beispielsweise in Container umziehen.

Der Pausenhof ist nun deutlich kleiner, vermoderte Klettergerüste mussten weichen. Hierfür schaffen wir einen Ausgleich: Mehr mobile Pausenspielgeräte für die Klassen, Öffnung des Gartens mit zusätzlicher Spielfläche. Dort soll auch eine fest installierte Balanciermöglichkeit errichtet werden.

Die drei Säulen unseres Schulprofils (Lesen/Bewegung/Mitbestimmung) sollen im Schulalltag auch in diesem Schuljahr sichtbar werden. Hier sind schon wieder tolle Aktionen in Planung, die ich an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten möchte.

Was wünschen Sie sich von den Bürgern/Anwohnern im Viertel, was von den Eltern Ihrer Schülerinnen und Schüler?
Wir suchen noch dringend Mitglieder für unseren Förderverein, der die Schule im vergangenen Schuljahr wieder sehr großzügig unterstützt hat. Zum Beispiel wurden die Kosten für eine zusätzliche Schwimmlehrerin im Schwimmunterricht unserer Inklusionsklasse übernommen.

Das Präventionstheater „Mein Körper gehört mir“ erhielt auch einen Zuschuss und kann fester Bestandteil unseres Schulprogramms werden u.v.m. Darum möchte ich die Anwohner*innen und die Eltern unserer Schüler*innen recht herzlich einladen, Mitglied zu werden. Die nächste Sitzung des Fördervereins findet am Montag, 02.12.2019 um 20:00 Uhr statt.

Vielen Dank für das Interview. Ach ja, eine Frage noch: Wie kommen Sie morgens zur Schule und wieviel Zeit benötigen Sie dafür?
Ich wohne in Denzlingen und fahre mit dem Fahrrad, dann mit dem Zug und dem Bus oder der Straßenbahn zur Schule. Ich benötige hierfür in der Regel 30 Minuten.

Loretta Lorenz