Im vergangenen Jahr wurde der erste deutschlandweite, solidarische Weinberg am Predigerplatz auf dem Lorettoberg ins Leben gerufen. Auf einer Fläche von 1,3 ha wachsen seitdem die Jungpflanzen der Rebsorte Sauvignac (Weiß) und Satin Noir (Rot) heran, welche die Grundlage für den zukünftigen Wein bilden.

Das Konzept des solidarischen Weinbergs kommt aus der solidarischen Landwirtschaft, welche im Freiburger Umland schon vielseitig angewendet wird, wie zum Beispiel die Gartencoop oder der Luzernenhof in Buggingen.

Im Allgemeinen ist es ein Konzept, welches die Gesellschaft an der Landwirtschaft teilhaben lässt. Bürgerinnen und Bürger können sich Anteile am Weinberg kaufen und erhalten als Gegenleistung monatlich einige Flaschen Wein. Die genaue Anzahl ist abhängig vom Ertrag der Ernte. Die Mitglieder profitieren so direkt von einer guten Ernte, tragen allerdings auch das Risiko, wenn die Ernte nicht so üppig ausfällt.

Die Winzerin oder der Winzer erhält dadurch die finanzielle Sicherheit, um langfristig planen zu können und muss ihr bzw. sein Weingut nicht nach Gewinnmaximierung ausrichten. Der Winzer und Initiator des solidarischen Weinbergprojekts, Andreas Dilger – den Wiehremern schon durch den Weinhandel in der Urachstraße bekannt – legt dabei besonderen Wert auf einen nachhaltigen, artenreichen Weinbau. Durch seine widerstandsfähigen Rebsorten muss er keine Pestizide spritzen und kommt lediglich mit Gründünger aus. Ein Teil der Anbaufläche wird zudem zusätzlich für Obstbäume, Sträucher, Insektenhotels und Steinmauern genutzt.

Im Herbst hatte Markus Ohler als Mitglied der Genossenschaft die Möglichkeit, Andreas Dilger beim Abfüllen des frischen Weines zu helfen und ich wurde nicht nur mit neuen Erfahrungen und neuem Wissen belohnt, sondern auch mit einer frisch abgefüllten Flasche Wein. Es ist der direkte Bezug zum Produkt, der die vielseitigen Herstellungsprozesse erlebbar macht und so ein tieferes Verständnis von Qualität und Verantwortung bei Konsument*innen für ein Produkt hervorruft.

Über eine Beteiligung am solidarischen Weinberg kann man sich unter www.weingut-andreas-dilger.de oder per E-Mail: info@weingut-andreas-dilger.de informieren.


Markus Ohler