Wechsel auf der Kunstmeile Urachstraße

Etwa irritierend war sie bis zuletzt, die Blumenwiese oben im Geäst der Bäume. Die Kunst-Installation „Narzissenfeld“ der Freiburger Künstlerin Annette Merkenthaler. Seit mehr als sechs Jahren trotzten die Frühlingsblumen Wind und Wetter – nun sind sie verblasst und werden entfernt. Nicht der lange Winter und der zögerliche Beginn dieses Frühlings haben bewirkt, dass die Narzissen aus den Bäumen verschwinden (echte Narzissen gibt es im Gras am Boden weiterhin), sondern die Installation war von Anfang an auf eine begrenzte Zeitdauer ausgelegt.
Auf der Kunstmeile Urachstraße bietet die Stadt Freiburg (mit Unterstützung des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre) zeitgenössischen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke öffentlich zu präsentieren. Dass dabei auch kontrovers über die Objekte diskutiert wird, – man denke an „Belus und Malou“ – gehört zum Wesen moderner Kunst.
Momentan sind auf dem Grünstreifen westlich des alten Wiehrebahnhofs noch Werke von Astrid Hohorst (das „Badische Saugkalb) und Thaddäus Hüppi zu sehen. Nach dem Abbau der Narzissen-Tafeln ist geplant, im Sommer 2013 eine Skulptur des in Mannheim lebenden Künstlers Philipp Morlock aufzustellen.
Andreas Waetzel