Der noch freie Teil des Grundstücks Konradstraße 36 (siehe Karte) soll mit einem Stadthaus mit zwei Wohneinheiten sowie Garage und Stellplatz so gut (besser: schlecht) wie vollständig versiegelt werden.
Eine Nachbarin hat sich kurz vor Weihnachten beim Bürgerverein gemeldet und ihm Informationen über den beabsichtigten Neubau in dem bisher unbebauten Innenbereich zwischen Basler-, Goethe-, Konrad- und Schwimmbadstraße zukommen lassen. Dieses Gebiet wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bebaut und besitzt eine bisher vollständig erhaltene, mit großen alten Bäumen bestandene Gartenzone. Für die sonst extrem dicht bebaute Wiehre sind diese Bereiche grüne Lungen und wegen des zu erwartenden Temperaturanstiegs wichtige „Klimaanlagen“. Nachhaltig wäre es also, diese Bereiche vor Bebauung und Spekulation zu schützen.
Einen Bebauungsplan für dieses Quartier gibt es nicht. Wenn also der Anfrage zur Bebauung dieser ersten Nachverdichtung zugestimmt würde, wäre für alle übrigen Grundstücke ein Berufungsfall geschaffen und das unbedingt schützenswerte Grün könnte unaufhaltbar Stück für Stück betoniert werden.
So wichtig neue Wohnungen sind – hier muss die Abwägung zu Gunsten der Natur ausgehen. Der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre lehnt deshalb eine Bebauung dieses Blocks über das bereits bestehende Maß ab. Klare Stadtplanung mit Bauleitplanung und einer Sozialen Erhaltungssatzung ist von Nöten. Es ist daher zu begrüßen, wenn die betroffene Bevölkerung entsprechend auf Stadtverwaltung und Gemeinderat einwirkt, um die Zerstörung dieser für unsere Wiehre so wichtigen Grünzone abzuwehren.
Jürgen Bolder