Der Freiburger Stadttunnel und die Forderungen der Bürgervereine
Nun als doch. Der Stadttunnel, zu Recht von vielen als „Jahrhundertprojekt“ bezeichnet, hat die Chancen früher als erwartet realisiert zu werden. Erinnern wir uns: Seit 1985 ist der Stadttunnel, welcher für unseren Stadtteil von zentraler verkehrspolitischer Bedeutung ist, immer wieder Gegenstand der Planung. Erst die gegen anfängliche Widerstände von Seiten der Landesregierung durchgesetzte Vorfinanzierung der Planung im Jahr 2007 brachte den entscheidenden Durchbruch. 2012 wurde dann mit der möglichen Umwidmung der Stadttunnelstrecke in einen Autobahnabschnitt der Weg frei für die Planung des sogenannten Vollanschlusses am „Ganterknoten“.Nunmehr priorisiert die Landesregierung den Freiburger Stadttunnel, so dass im Wege der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans im Idealfall schon 2017 mit dem Planfeststellungsverfahren zu rechnen sein könnte. Ein Baubeginn Mitte der 2020er wäre damit denkbar.
Diese erfreuliche und unerwartete Projektbeschleunigung rief im Dezember die Bürgervereine auf den Plan. Unter Federführung des BV Oberwiehre-Waldsee mahnten die Vereine bei der Stadt eine planerische Lösung für die Fälle der einseitigen Röhrensperrung an. Das Ziel: Sollte eine Röhre (z.B. wg Unfalls oder Wartung) gesperrt werden, soll sichergestellt sein, dass die zweite Röhre den Verkehr einspurig aufnimmt. Aus Sicht der Bürgervereine ist diese Lösung jedem oberirdischen Ausweich- oder Entlastungsverkehrs vorzuziehen.
Schon heute harren die Straßenräume in der Oststadt in Bezug auf Schützenallee- und Kappler Tunnel einer solchen Lösung. Fordern hier die Bürgervereine den fünften vor dem ersten Schritt? Mit Nichten, denn schon jetzt müssen die Straßen, Rückbau und städteplanerische Konzepte entwickelt werden.
Ohne eine Berücksichtigung der Thematik „Röhrensperrung und Ausweichverkehre“ ist dies nicht zielführend. Die Bürgervereine haben entsprechend an das Regierungspräsidium und die Stadt appelliert.
Den Brief finden Sie auf der Homepage des Bürgervereins.
Justus Kampp