Entwurfsfassung vom 22.12.2013

Entwurfsfassung vom 22.12.2013


Das Land Baden-Württemberg hat der Europäischen Kommission über Risiken, die sich aus einer Hochwassergefahr ableiten, zu berichten. Dafür sind unter Federführung der Regierungspräsidien Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten erstellt worden, die mit Bearbeitungsstand 22.12.2013 jetzt im Internet auch der Bürgerschaft zugänglich gemacht wurden.
Die Wiehre – insbesondere die Unterwiehre – ist in diesem Kartenwerk als Hochwasser gefährdet ausgewiesen. Auslöser für Überflutungen ist der Bohrerbach, der das Wasser vom Nordwesthang des Schauinsland sammelt sowie sein Zufluss der Amselbach, der die Wasser vom Sternwald bringt. Erfahrungen damit haben die Anwohner der Schwimmbadstraße schon wiederholt gemacht. Dabei sind das bisher nur Hochwässer, die statistisch lediglich alle 10 Jahre zu erwarten sein sollen (= HQ10). Die EU will allerdings auch die überfluteten Flächen bei 100jährigem Hochwasser (= HQ100) erhoben wissen. Dann stehen weite Teile der Unterwiehre entlang dem Hölderlebach  wie der Bach in der Unterwiehre genannt wird  unter Wasser. Weiter westlich in Haslach und Weingarten  dort hat unser Bach den Namen Dorfbach  sieht es großflächig noch viel trostloser aus, und wenn er dann Richtung Dietenbach fließt, heißt es auch dort „Land unter“.
Mit dem Abschluss der Arbeiten am Projekt „Hochwasserrisikomanagement“ sind seit dem 22.12.2013 Baumaßnahmen in überschwemmungsgefährdeten Gebieten (= HQ 100) nach Gesetz zur Neuordnung des Wasserrechts in Baden-Württemberg untersagt (Landtags-Drucksache 15 / 4404 vom 03.12.2013).
Es ist auch zu erwarten, dass Elementarschaden-Versicherer die möglichen Risiken in diesen Gebieten  wenn überhaupt – nur mit sehr hohen Prämien abdecken werden.
Auf diese Erkenntnisse muss die Stadtverwaltung verständlicherweise reagieren. Angedacht ist ein Hochwasser-Rückhaltebecken am Bohrer-Oberlauf. Von der Stadt favorisiert und mit einem in Auftrag gegebenen Gutachten untermauert ist ein Standort südlich von Günterstal direkt im Anschluss an die letzten Häuser. Berechnet wurde die Notwendigkeit eines 15 Meter hohen Sperrwerks, was eine Verlegung der zum Schauinsland und nach Horben führenden Landstraße an den nördlichen Talhang erforderlich macht. Es ist zu wünschen, dass, wenn dieser Plan weiter verfolgt wird, dort ein Damm hochgezogen wird, der das besondere Landschaftsbild mit dem Blick ins Tal und auf den Schauinsland nicht zu sehr beeinträchtigt und vor allem auch aus Klima-Gesichtspunkten keine Nachteile für die Wiehre und die gesamte Stadt bringt.
Ludwig von Hamm
Im Internet findet man weiterführende Informationen mit dem Link:
www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/110808/