Eines Tages im November stand sie da. Zwischen zwei ihrer Artgenossinnen und doch vom Aussehen her ganz anders: Eine aus frischen Stämmen gefertigte, sehr stabile neue Holzbank. Als Einzelstück eine Augenweide, doch ein bisschen gequetscht zwischen dem noch glänzenden Mülleimer und den alten Bänken mit den gusseisernen Beinen und der schlichten Papstbank. 

Wo bitte kam diese funkelnagelneue Bank denn nur plötzlich her? Eine Umfrage unter den Anwohner*innen brachte kein Ergebnis und ein „Bekennerschreiben“ tauchte auch nicht auf. Es dauerte nicht lange, da fragte das Garten- und Tiefbauamt freundlich beim Bürgerverein nach, ob wir, die wir die Papstbank mit einem Spendenaufruf letztes Jahr haben ersetzen lassen können, zu einer ähnlichen Aktion aufgerufen hätten. Wir hatten nicht. Wenige Wochen später war die Bank dann wieder weg – wohl abgeholt vom GuT, um sie an einer schönen Stelle mit Aussicht im Wald für müde Wandersleut bereitzustellen. So hoffen und wünschen wir uns das jedenfalls.

Loretta Lorenz