Im Sternwald existiert seit den siebziger Jahren ein damals durch das Forstamt eingerichteter „Trimmpfad“ mit mehreren Stationen und verschieden langen Laufstrecken. Die entlang der Laufstrecke zwischen Sternwaldeck und Sternwaldwiese angeordneten Fitness-Stationen wurden damals durch das Forstamt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Freiburg konzipiert und durch Mitarbeitende des Forstamtes aus Rundholz gebaut.
Dieser Pfad ist jetzt so in die Jahre gekommen, dass viele der ursprünglich vorhandenen Stationen abgebaut werden mussten, da sie nicht mehr verkehrssicher waren und eine Reparatur nicht lohnte. Die verbliebenen Stationen weisen Geräte auf, die überwiegend in einem so schlechten Zustand sind, dass das Forstamt nun entschieden hat, sie ebenfalls abzubauen.
An die Stelle des alten „Trimm-Pfades“ soll nun eine neue Einrichtung treten, die aus verschieden langen Laufstrecken und einer zentralen Fitness-Station bestehen wird. Diese sogenannten „Calisthenic-Parcs“ (von griechisch καλός, kalos „schön“, „gut“ und σθένος, sthenos „Kraft“), erfreuen sich in ganz Deutschland zunehmender Beliebtheit und greifen einen Trend zu einer Form des körperlichen Trainings auf, das eine Reihe von einfachen, oft rhythmischen Bewegungen beinhaltet und für die nur das eigene Körpergewicht genutzt wird. Anlässlich eines Waldspaziergangs, zu dem das Forstamt neben den Bürgervereinen Mittel- und Unterwiehre sowie Oberwiehre-Waldsee auch Herrn Thoma vom Sportreferat der Stadt Freiburg sowie Frau Hegar von der Badischen Sportjugend eingeladen hatte, erläuterte Frau Schmalfuß, Leiterin des Forstamtes, gemeinsam mit dem örtlichen Forstrevierleiter Herrn Friedmann das Konzept des Forstamtes. Mit von der Partie waren auch Herr Thoma, der beim Forstamt für den Bau, die Unterhaltung sowie die Kontrolle der Verkehrssicherheit aller Freizeit-, Sport- und Erholungseinrichtungen zuständig ist sowie Herr Schäfer, der beim Forstamt den Bereich Sozial- und Erholungsfunktion koordiniert und bearbeitet. Die Bedarfe sind heute ganz andere als in den 70er Jahren. Viele der damals gängigen Übungen entsprechen nicht mehr heutigen sportmedizinischen und trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen. Zudem besteht eine starke Nachfrage zu sanftem Ausdauer- und Kraftsport in der Natur. Das hat unter anderem dazu geführt, dass Natursportler*innen eine der alten Stationen des „Trimmpfades“ mit viel Engagement zu einem „WaldGym“ umgebaut haben, das sich großer Beliebtheit erfreut und durch das Forstamt lange toleriert wurde. Allerdings kann auch diese Eigenkonstruktion der hohen gesetzlichen Anforderung an die Verkehrssicherheit nicht gerecht werden. Das Forstamt ist mit den Initiatoren im Gespräch und hat dort bereits die neue Konzeption vorgestellt. Im Bereich der bestehenden Laufstrecke des alten „Trimm-Pfades“ hat das Forstamt etwa auf Höhe des Wiehrebahnhofs ein ausreichend großes, relativ ebenes Areal mit schönem Ausblick auf die Stadt gefunden. Nur wenige, teilweise vorgeschädigte Bäume müssten dafür entfernt werden. Dort soll nun auf etwa 16 bis 20 m² eine zentrale Station in Metall-Holzbauweise eingerichtet werden.
Die Mittel dafür sind im Haushalt des Forstamtes eingestellt. Dem Bürgerverein kann diese Maßnahme nur recht sein. Die Natursportler*innen erhalten ein deutliches Mehr an Qualität gegenüber dem bisherigen Zustand. Die alten und in ihrer Funktion eingeschränkten Geräte sowie das „WaldGym“ werden entfernt. Der Aufwand für die gesetzlich vorgeschriebene Kontrolle der Verkehrssicherheit sowie die Unterhaltung der Geräte sowie der Laufstrecken wird dadurch deutlich sinken. In einer Evaluierungsphase im kommenden Jahr soll festgestellt werden, wie die neue Einrichtung angenommen wird.
Klaus Füsslin